Zusammenhalt ist so wichtig wie nie angesichts der angespannten Weltlage. Wir müssen in Europa zusammenstehen. Und vor allem das Verhältnis zu unserem engsten Partner Frankreich muss gehegt und gepflegt werden. Daher besuchte ich mit unserer Parlamentariergruppe NRW-Frankreich die französische Botschaft in Berlin und das Maison de France. François Delattre, seit 2022 Botschafter der Republik Frankreich empfing unsere neunköpfige Gruppe mit seinem Team in seinem Haus, am Pariser Platz am Brandenburger Tor. Er hob die Bedeutung der deutsch-französischen Freundschaft hervor und lobte den Austausch, der gerade in NRW mit seinen vielen Städtepartnerschaften, Freundschaftsvereinen und wirtschaftlichen Verflechtungen gelebt wird. Der wechselseitige Spracherwerb wurde als essentiell angesehen. Alle Gesprächsteilnehmer konnten daher nicht verstehen, warum die Ampel-Regierung bestehende Goethe-Institute in mehreren französischen Städten nicht weiterführen möchte. Der Ausblick auf den „deutsch-französischen Sportsommer“ mit Fußball-EM in Deutschland und Olympischen Spielen in Paris und eine zugesagte Unterstützung Frankreichs für Spiele bei uns rundete den Austausch ab.

Am zweiten Tag besuchten wir das Maison de France und trafen die Leiterin der Kulturabteilung des Institut Français Sophie Coumel. Das Maison de France direkt am Kurfürstendamm wurde bereits kurz nach dem Krieg in repräsentativer Lage von den Franzosen eröffnet. Seitdem dient es als Schaufenster Frankreichs und widmet sich dem Austausch. Im Kinosaal werden französische Filme und Aufführungen gezeigt, eine Mediathek bietet Zugang u.a. zu französischer Literatur und in den Klassenräumen wird Französisch gelernt und können alle Sprachprüfungen und Zertifikate abgelegt werden. Madame Coumel berichtete von einem wachsenden Interesse an Sprachkursen von Erwachsenen, was sie insbesondere in engeren wirtschaftlichen Beziehungen begründet sah.

Spätestens seit meines Studienaufenthalts in Frankreich 2004/05 liegt mir das deutsch-französische Verhältnis besonders am Herzen. Daher war der Austausch in Berlin ein Genuss und ich freue mich bereits auf die Reise unserer Parlamentariergruppe nach Frankreich im Herbst.