Energie

Nordrhein-Westfalen ist traditionell das Land von Kohle und Stahl. Das schwarze Gold hat NRW groß gemacht. Aber nun wollen wir unser Energiesystem umbauen und die erste klimaneutrale Industrieregion Europas werden. Hierbei setzen wir auf erneuerbare Energien, vor allem auf Wind, Photovoltaik und Geothermie, auf moderne Gaskraftwerke und Kraft-Wärme-Kopplung und auf die Zukunftstechnologie Wasserstoff:

  • Ziel bis 2030: Leistung Photovoltaik um das Drei- bis Vierfache und bei Windenergie um das Doppelte steigern
  • NRW hat sein Klimaschutzziel von minus 25 % Treibhausgasemissionen deutlich übertroffen (minus 45 % 2020); bis 2030 wollen wir minus 65 % erreichen und bis 2045 Klimaneutralität
  • 300 Mio. Euro Förderung für den Ausbau erneuerbarer Energien
  • Wir streben idealerweise einen Kohleausstieg 2030 an
  • NRW genehmigt mehr Windräder als jedes andere Bundesland – 1.000 Windenergieanlagen wollen wir in den fünf Jahren unserer Regierungszeit bauen
  • starker Ausbau von Photovoltaik (z.B. schwimmende und Agri-PV-Anlagen, auf Gewerbedächern, versiegelten Flächen und Parkplätzen)
  • Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigen durch vereinfachte Planungs- und Genehmigungsverfahren

Ein ganzes System umzubauen ist wie eine Operation am offenen Herzen. Wichtig für uns ist: Die Versorgungssicherheit muss jederzeit da sein und Energie muss bezahlbar bleiben. Wir wollen:

  • das bestehende hohe Niveau der Versorgungssicherheit erhalten
  • ein marktwirtschaftliches System zur Förderung erneuerbarer Energien
  • Ersatz von Kohlekraftwerken durch neue Wasserstoffkraftwerke
  • eine deutliche Senkung der Stromsteuer
  • 2023 ein Bürgerenergiegesetz, das Anwohner bei neuen Windenergieanlagen finanziell beteiligt.

Neben dem Strombereich müssen auch die Sektoren Verkehr, Gebäude und Industrie treibhausgasneutral werden. Spätestens bis 2045 soll unser Verkehr emissionsfrei funktionieren. Deshalb unterstützen wir den Ausbau der Ladeinfrastruktur im Bereich E-Mobilität, den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft im Verkehr und Lösungen für eine klimafreundliche Luftfahrt.

Wasserstoff kann aber nicht nur als Kraftstoff dienen, sondern auch als Speicher für Strom aus erneuerbaren Energien-Anlagen. Für die Erreichung der Klimaschutzziele bis 2045 ist er in NRW unverzichtbar. Er gilt als Schlüsselelement für die Energiewende und bietet auf dem Weg zum klimaneutralen Industriestandort Nordrhein-Westfalen große Potenziale:

  • Einsparung von einem Viertel der aktuellen CO2-Emissionen in NRW durch Wasserstoff
  • bis zu 130.000 neue Arbeitsplätze und zusätzliche Wertschöpfung in NRW
  • bis 2025:  100 km installiertes Wasserstoffnetz in NRW und 400 Brennstoffzellen-LKW
  • bis 2030: insgesamt 1.300 km Wasserstoffnetz, 11.000 Brennstoffzellen-LKW und 3.800 Brennstoffzellen-Busse im ÖPNV

Um NRW als Industriestandort zu erhalten und gleichzeitig klimaneutral zu werden, muss der Wasserstoff-Bedarf in Deutschland auch durch Import gedeckt werden. Hierbei ist uns eine vielschichtige Importstruktur wichtig. Eine einseitige Abhängigkeit wie in der Vergangenheit beim Gas wollen wir vermeiden.

Mit der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate wollen wir den Wasserstoffausbau sowie den Aufbau der entsprechenden Infrastruktur vorantreiben. Basis dafür ist die „Wasserstoff-Roadmap Nordrhein-Westfalen“.

Der Innovationswettbewerb „Energie.IN.NRW“ unterstützt die nordrhein-westfälische Wirtschaft und Wissenschaft dabei, klima- und umweltschonende Innovationen sowie nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Vorhaben in den Bereichen Strom- und Wärmeerzeugung, Energienetze und -infrastruktur sowie neue Speichertechnologien und Energieträger werden gefördert, ebenso die Entwicklung klimaneutraler Prozesse, Produktionsverfahren und Materialentwicklungen (z.B. für mehr Kreislaufwirtschaft im Gebäudesektor).

Das Projekt „KlimaQuartier.NRW“ unterstützt bei Planung, Bau und Sanierung von klimafreundlichen Quartieren in NRW.