Wirtschaft

Deutschland steckt in einer strukturellen Wirtschaftskrise. Die internationale Wettbewerbsfähigkeit in vielen Branchen ist gesunken und die Wirtschaftsleistung stagniert auf dem Niveau von 2019. Die Industrieproduktion liegt durchschnittlich um rund zehn Prozent unter dem Niveau von 2019. Die Ampel-Regierung bedeutete verlorene Jahre für Deutschland.

Klar ist: Gute Rahmenbedingungen für Unternehmen müssen sofort stärker in den Blickpunkt der Politik. Wir wollen die Abwanderung der Industrie vermeiden und setzen uns beispielsweise für die Senkung der Energiepreise sowie einen konsequenten Bürokratieabbau und die Beschleunigung von Verfahren ein.

Nordrhein-Westfalen ist das Industrieland Nr. 1 in Deutschland. Die Industrie steht für mehr als 1,2 Mio. Arbeitsplätze in unserem Land und garantiert finanzielle Sicherheit für unzählige Familien. Jeder Arbeitsplatz in der energieintensiven Grundstoffindustrie sichert zwei weitere in anderen Industriebranchen und im Dienstleistungssektor. Insgesamt erwirtschaftet die Industrie zusammen mit industrienahen Dienstleistungen rund 40 Prozent unserer Wertschöpfung. Ein Drittel der energieintensiven Unternehmen in Deutschland hat seinen Sitz in Nordrhein-Westfalen, was den doppelten Bundesdurchschnitt bedeutet.

Viele traditionell starke Branchen in NRW sind energieintensiv und verwenden fossile Brenn- und Einsatzstoffe. Wir haben ein klares   Ziel: Wir wollen Nordrhein-Westfalen zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas machen. Dies sichert Arbeitsplätze, schafft soziale Sicherheit und erhält unseren Wohlstand. Um unser Ziel zu erreichen, fördern wir gezielt Innovationen für mehr industriellen Klimaschutz. Schlüsseltechnologien wie Wasserstoff und die Kreislaufwirtschaft spielen dabei eine zentrale Rolle. Bis zum Ende der Wahlperiode stellen wir rund eine Milliarde Euro Fördermittel bereit, um die grüne Wasserstoffwirtschaft und die dazugehörigen Infrastrukturen in NRW auszubauen.

Ein Großteil der Wirtschaft in NRW wird vom Mittelstand getragen. Rund 80 Prozent aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Land arbeiten in mittelständischen Produktionsbetrieben sowie im Handwerk. Wir unterstützen den Mittelstand auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft im Landeshaushalt 2025:

  • Wir erhöhen die Investitionen um rund 10 Prozent auf knapp 850 Mio. Euro.
  • Wir verdoppeln die Unterstützung des industriellen Mittelstands mit 70 Mio. Euro und investieren 77 Mio. Euro in eine sichere, bezahlbare und nachhaltige Wärmeversorgung.
  • Mit dem Starterpaket Klimaneutraler Mittelstand bieten wir seit 2022 gezielte Förderung für Beratungen und Konzepte zur Umstellung kleiner und mittlerer Unternehmen auf Klimaneutralität.
  • Die Förderung des Handwerks bleibt ungekürzt – die vielfältigen Handwerksbetriebe sind ein Aushängeschild für unseren Standort.

NRW bleibt auch im internationalen Wettbewerb ein attraktiver Wirtschaftsstandort. Laut einer aktuellen KPMG-Studie ist Nordrhein-Westfalen erstmals der attraktivste Standort für ausländische Investoren – vor Bayern und Baden-Württemberg. NRW zieht zudem die meisten ausländischen Direktinvestitionen an. Dies zeigt, dass unsere Maßnahmen greifen: Wir modernisieren den Standort und stärken wichtige Standortfaktoren, um dem wirtschaftlichen Rückstand Deutschlands entgegenzuwirken. Zugleich profitiert NRW von einer gut ausgebildeten Arbeitskräftebasis, einem starken Forschungsstandort, der Innovationskraft der Unternehmen sowie stabilen politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Dennoch müssen wir weiter an der Reduzierung von Bürokratie, der Digitalisierung und der Senkung der Energiepreise arbeiten.

Für eine funktionierende und erfolgreiche Wirtschaft braucht es vor allem eins: Fachkräfte.
Bereits 2023 fehlten laut IHK-Fachkräftemonitor in Nordrhein-Westfalen rund 80.000 Fachkräfte – eine Lücke, die bis 2030 auf über 700.000 anwachsen könnte. Mit der Fachkräfteoffensive steuern wir entschlossen dagegen. Insgesamt 64 Maßnahmen sollen die berufliche Bildung stärken und Potenziale aus dem In- und Ausland heben. So haben unsere Programme Ausbildungswege.NRW und Übergangslotsen bereits mehr als 3.700 Schülerinnen und Schüler in berufliche Perspektiven vermittelt. Auch die Einführung der Meisterprämie zeigt Wirkung: Seit August 2023 wurden mehr als 2.200 Meisterprämien ausbezahlt.

Wir möchten Nordrhein-Westfalen zum Berufsbildungsland Nr. 1 machen. Dafür stellen wir erhebliche Mittel bereit:

  • 25 Mio. Euro für die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung, um finanziell schwächere Betriebe bei der praktischen Ausbildung zu unterstützen.
  • Ab 2024 jährlich 11 Mio. Euro für die Meisterprämie als Beitrag zur Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung.
  • Über 29 Mio. Euro Förderung zur Begleitung von Jugendlichen mit schlechten Perspektiven beim Berufseinstieg.
  • Die Initiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ wird mit 14 Mio. Euro gefördert.

Ein weiterer Erfolgsfaktor für unsere Wirtschaft ist die Förderung von Start-ups. Seit 2018 unterstützen wir Gründerinnen und Gründer mit dem „Gründerstipendium.NRW“, das monatlich 1.000 Euro für bis zu 12 Monate sowie Zugang zu Coaching und Netzwerken bietet. Mittlerweile wurde das 3.500. Gründerstipendium vergeben.

Darüber hinaus machen wir Nordrhein-Westfalen zur führenden Digitalregion Europas. Wie attraktiv NRW für Investoren ist, zeigt unter anderem die Milliardeninvestition von Microsoft im Rheinischen Revier (3,2 Mrd. Euro). Den Strukturwandel im Rheinischen Revier fördern wir mit mehr als 14,8 Mrd. Euro Bundes- und Landesmitteln.