Besuch bei HKM Im Gespräch über die Transformation

24.02.2023

Glut, schwindelerregende Höhe und jede Menge Stahl: Ungewöhnliche Bedingungen für ein Zusammentreffen von einigen der CDU-Ausschussmitglieder des AWIKE (Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie).
Genau hier fand das Gespräch mit HKM statt.
Der Stahlproduzent am Rhein produziert mit rund 3.000 Mitarbeitern jedes Jahr 4,2 Millionen Tonnen Stahl und hat über 2.000 verschiedene Stahlsorten im Angebot. Egal ob Brücke, Karosserie, Windrad oder Schiene – überall wird Stahl als belastbares Material gebraucht. Gleichzeitig ist die Stahlproduktion höchst energieintensiv und verursacht daher riesige Mengen an Treibhausgasen. Allein im Werk in Duisburg fallen rund 1 Prozent der gesamten deutschen Treibhausgasemissionen an. Deswegen sind die Ziele von HKM ambitioniert: Bis 2025 möchte HKM die CO2-Emissionen um bis zu 30 % verringern und bis 2045 weitestgehend klimaneutral werden.
Dafür müssen die Öfen umgerüstet werden. Statt Kohle sorgt dann Wasserstoff für Temperaturen von mehr als 1.000 Grad. Einer der zwei Öfen soll möglichst schon im Jahr 2028 startklar sein.

Der Umstieg auf die klimaneutrale Stahlproduktion erfordert große Investitionen. Hier muss der Staat helfen, z.B. mit sog. Carbon Contracts for Difference (CCfD). Dieses Instrument übernimmt die Kosten, die nicht an den Markt weitergegeben werden können, damit die Industrie hierzulande wettbewerbsfähig bleibt. In den neuen, klimaneutralen Öfen wird eine sehr große Menge Wasserstoff und auch Strom gebraucht werden. Mit ihrer strategisch guten Lage nahe am Rhein und an der Pipeline-Infrastruktur, bestehen für HKM gute Aussichten, dass Wasserstoff von der Nordsee in Duisburg ankommt. Dafür muss die Politik die richtigen Rahmenbedingungen setzen und den Wasserstoffhochlauf nun ermöglichen. Genehmigungsverfahren müssen dafür beschleunigt werden.

NRW ist mit der Wasserstoff Roadmap zukunftsorientiert aufgestellt und will Wasserstoffland werden. Wir bauen internationale Partnerschaften aus, stärken Forschung und Innovation und rüsten unser bestehendes Erdgasnetz zum Wasserstoffnetz um. Unser Ziel heißt klimaneutrale Industrieregion.
Der gemeinsame Austausch mit der Industrie ist dabei sehr wichtig.